Donnerstag, 28. August 2008

Notebook-News: HP sucks

Wen hatte ich vor anderthalb Jahren (irgendwann am Anfang meines Diploms) mit meiner Notebook-Reparatur genervt? Es hat sich nämlich nun ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Was damals geschah:
Die "Backspace"-Taste (Rückwärts-Löschen) war abgefallen.
Übrig geblieben war nur ein kleines Gummiknöpfchen.


Da sich das ganze innerhalb der ersten 6 Monate nach Ankauf abgespielt hatte, hatte ich angenommen - sicher - dabei handele es sich um einen Garantiefall.
Ich mich damals umgehend bei HP gemeldet, die holten das Notebook am nächsten Tag mit Express-UPS (sehr beeindruckend übrigens) ab und versprachen mir, sich darum zu kümmern. Sie verfrachteten es dann in ihr europäisches Reparaturzentrum in Polen. (haha, damals hab ich ein paar schlechte Witze darüber, aber mir keine ernsthaften Sorgen gemacht)
Ein paar Tage später bekam ich dann einen Anruf vom HP-Kundenservice.
Mit der Information, dass es sich leider um keinen Garantiefall handele und sie mir einen Kostenvoranschlag für die Reparatur schicken würden.

Der Kostenvoranschlag lautete dann wie folgt:

Lieber Kunde,

wir haben Ihr Gerät geprüft und festgestellt, dass eine Beschädigung durch unsachgemäßen Gebrauch entstanden ist – Tasten fehlen. Daher können wir Ihnen eine kostenlose Reparatur im Rahmen der Garantie nicht anbieten.
Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, Ihr Gerät kostenpflichtig reparieren zu lassen. Wir behalten uns vor, das komplette Gerät auszutauschen oder zu reparieren. Auf die durchgeführte Reparatur erhalten Sie eine Garantie von sechs Monaten auf das komplette Gerät.


Bitte kreuzen Sie die gewünschte Dienstleistung an und bestätigen dies durch Ihre Unterschrift. Anschließend senden Sie dieses Formular bitte an folgende Faxnummer zurück: (Nr. xy)
[ ] Reparatur zum Gesamtpreis von 201,11 EUR inkl. ges. MwSt.
[ ] Gerät bitte unrepariert und kostenfrei zurück schicken.

Wir bedanken uns im Voraus für Ihren Auftrag.
Mit freundlichen Grüßen
HP Kundendienst


Das war der Hammer. Es war durch unsachgemäßen Gebrauch entstanden, weil Tasten fehlten? Die defekte Tastatur war kaputt, weil Tasten fehlten. Und ein Defekt ist ein Defekt ist ein Defekt.
Naja. Ich habe dann beim Kundenservice angerufen und ein bisschen Terror gemacht. ich hatte das Notebook zu dem Zeitpunkt ca. 5 Monate in meinem Besitz, für teuer Geld gekauft, immer gut behandelt und dann sollte ich für eine bescheuerte Tastatur (totale Standardprozedur!) 200€ bezahlen?
Nach ziemlich viel Gezetere war HP dann doch so freundlich, mir - kulant wie sie dort eben sind - einen reduzierten Kostenvoranschlag zu schicken.
Daraufhin wurden mir 30% erlassen, womit sich die Reparaturkosten dann noch immer auf 134,47 EUR beliefen.

Also musste ich mich dann auch noch mit meinem Händler anlegen (Mindfactory - nicht empfehlenswert!) und nach langem Hin und Her haben die mir mit Ihrem Anwalt gedroht und mir so in etwa klar gemacht, dass sie erst bezahlen, wenn sie vor Gericht verlieren. Ähm ja, danke nein, für so einen Mist hatte ich zu dem Zeitpunkt keinen Kopf (das Notebook war da schon - während meines Diploms - 5 Wochen abwesend).

Ich hatte mich auch nach Alternativen umgesehen und eine günstigere Möglichkeit zur Reparatur (50€) gefunden und wollte diese stattdessen wahrnehmen. So. Zwei Tage nach dem Ablehnungsfax bekam ich dann das Notebook zurück. Und siehe da - die verdammte Tastatur war ausgewechselt!
Es lag nur ein kleiner Zettel dabei. Tastatur gewechselt, Bios-Update vorgenommen.
Bang - Großartig! Dachte ich.

Und jetzt geht es weiter.
Letzte Woche habe ich mir neue Ram-Riegel gekauft. 2 Stück à 2GB. Im Laptop eingebaut ist einer à 1GB. Also wollte ich den 1GB rausholen, mit einem der 2GBs ersetzen und den zweiten 2er in die zweite Ram-Bank setzen.
Die zweite Ram-Bank ist ganz komfortabel an der Unterseite des Rechners gelegen. 3 Schräubchen aufdrehen, einsetzen, fertig.
Die Unterkante des Notebooks zeugt von Qualität, mit kleinen Icons im Kunststoff ist klar und deutlich angezeigt, welche Schräubchen für was zuständig sind (Tastatur / Festplatte / CD-Laufwerk). Also die vier Schräubchen mit den Tastatur-Zeichen losgedreht (weil der Haupt-Arbeitsspeicher unter der Tastatur liegt, dumm).
Nach dem, was ich also auf den HP-Hilfeseiten darüber lesen konnte, soll sich die Tastatur dann von oben loslösen und dann soll man diese ganz einfach Richtung Bildschirm aus der Verankerung ziehen und entfernen können.
Na, ich habe die Tastatur also ein bisschen anheben können. Aber rechts oben, unter dem Nummernblock, da hat es gehakt. Ich hab geguckt, hm, komisch, sieht fast aus wie Klebeband!

Es ist tatsächlich Klebeband - Sehr gutes, nichts lösbares Qualitäts-Tape übrigens. Das Hochbiegen war sehr gruselig (!) aber wir haben es tatsächlich geschafft, den Arbeitsspeicher auszutauschen ohne großartig was kaputtzumachen!



Und es ist eine Frechheit!
Der Service von HP ist furchtbar. Mich erst für einen - meiner Meinung nach - eindeutigen Garantiefall und einen popeligen Ersatz eines Tastatursatzes 200€ bezahlen lassen wollen. Dann statt einer Rücksendung im Originalzustand behelfsmäßig eine neue Tastatur draufKLEBEN (ich wolle HP und keine Medion-Qualität!), ist echt die Höhe! Wahrscheinlich hatte ein Technikus im Reparaturzentrum erkannt, dass die Tastatur defekt ist (ja, eine Taste fehlt), hat die schon mal rausgenommen und weggeworfen. Plötzlich kam die Absage zur Zahlung. HILFE! Der Kunde zahlt nicht. Anweisung vom Chef: Find eine Lösung, aber schnell! Und kostengünstig. Oh, ordentlich verarbeiten? Zu teuer, nimm doch einfach mal ein bisschen Tape. Das hält doch auch super. Und das soll das sowieso nie wieder entfernt werden. Ähm ja.
Wer kann schon damit rechnen, dass der rechtmäßige Besitzer mal den Arbeitsspeicher austauschen will.

Oh Mann.

Das beste ist nur noch, dass die zweite Ram-Bank auf der Unterseite des Notebooks anscheinend kaputt ist. Zumindest wird kein Ram-Riegel, der sich darin befindet, erkannt. Und wenn im ersten nichts drin ist, startet der Rechner nicht. Eindeutig.

Also ist die frohe Botschaft:
Meine Tastatur ist in meinen Rechner GEKLEBT!
Und die zweite Ram-Bank meines Rechners ist DEFEKT!

Ich ziehe daraus folgende Schlüsse: Sobald man einen Rechner kauft, immer die Ram-Bank prüfen (Linda, hattest du das gleiche Problem nicht auch an deinem Mac-Book?).
Und ja. Dem Service von HP ist weder zu trauen NOCH kann man sich auf irgendwelche Rechte die einem laut EU-Regelwerk angeblich zustehen verlassen.
Denn zwischen Recht haben und Recht bekommen liegen Welten.

Das postive an der Geschichte ist noch, dass ich jetzt 30€ sparen kann (sofern mir jemand den Arbeitsspeicher abkauft) und mein Arbeitsspeicher trotzdem um 100% gesteigert wurde. Määääääh!

PS: Es handelt sich um einen Compaq nx9420 (die Nummer kenne ich inzwischen auswendig!)

Keine Kommentare: